Schlechtes Signal fürs Image und Tourismus befürchtet Pipi-Ärger in Burg spitzt sich zu: Stadt will öffentliche Toiletten schließen - Fraktion im Stadtrat hält dagegen
Wer in Burg unterwegs ist und ein dringendes bedürfnis hat, könnte demnächst vor einem unangenehmen Problem stehen: verschlossene öffentliche Toiletten. Die sollen dichtgemacht werden, um Kosten zu sparen.

Burg - Die Schließung öffentlicher Toiletten in Burg könnte über Monate andauern. Die Stadtverwaltung plant Einsparungen - auch bei den WCs.
Die Stadtverwaltung in Burg hat ein Konzept erstellt, wie die Stadtkasse geschont und auch gefüllt werden kann. Auf der Streichliste finden sich auch die öffentlichen Toiletten in der Kreisstadt wieder, die seit längerem für Ärger sorgen. Aufgrund von Vandalismus sind sie oft gesperrt, Reparaturen mit erheblichen Kosten verbunden.
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Nun sollen die von der Stadt betriebenen WCs - bis auf jenes am Burger Bahnhof - in der kalten Jahreszeit dichtgemacht werden. Kalkulierte Ersparnis für die Maßnahme, die von November bis März vorgesehen ist: 5.000 Euro.
Fraktion kämpft im Stadtrat in Burg gegen die Schließung der öffentlichen Toiletten
Das möchte die Stadtratsfraktion „Wir für Burg“ so nicht hinnehmen. Das Vorhaben wird als „inhuman und würdelos“ bewertet, wie es in einem Antrag zur Streichung vom Toiletten-Aus heißt.
Fraktionsvorsitzende Elke Fenger-Schwindack erinnert in dem Schreiben zudem daran, dass gerade erst die Gebühren für den Toilettengang erhöht worden sind. Es sei kaum vermittelbar, dass nun eine Schließung für mehrere Monate erfolgen soll.

Auch für das Torusimus-Image der Stadt wäre solch ein Schritt schädlich, Gästen den Gang zum öffentlichen WC zu versagen, so die Einschätzung. Dem stimmte Udo Vogt (CDU/FDP-Fraktion) beim Hauptausschuss zu. Er als Gästeführer findet es mehr als problematisch, die öffentlichen Toiletten - auch nur temporär - schließen zu wollen. Für Stadtführungen ein mehr als unglücklicher Umstand.
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Auch das „wilde Urinieren“ spielt bei der Bewertung durch die Fraktion eine Rolle. Die Stadtratsmitglieder sollten überlegen, ob es gerechtfertigt bleibe, „dass wir Teile der Bevölkerung rügen, weil sie an Hauswänden oder in Hauseingängen urinieren, wenn wir die öffentlichen Toiletten schließen“.
Mit dem Antrag der Fraktion „Wir für Burg“ befasst sich der Stadtrat am Mittwoch, 5. November 2025. Die Sitzung in der Stadthalle am Platz des Friedens beginnt um 17 Uhr.