40-jähriges Bestehen Auf Spurensuche in Magdeburg: Daran erinnert sich ein Lehrling beim Aufbau vom Neubaugebiet Neu-Olvenstedt
Das Neubaugebiet Neu-Olvenstedt ist vor 40 Jahren im Westen Magdeburgs entstanden. Zeitzeugen melden sich zu Wort - ein Fernmeldelehrling geht auf Zeitreise.

Magdeburg - Beim Blick auf das Foto, das einst Volkskorrespondent Harri Schäfer für die Volksstimme von der Straße des X. Parteitages (heutige Johannes-Göderitz-Straße) in der Anfangszeit der Großsiedlung im Westen der Stadt gemacht hat, beginnt bei Matthias Gehrmann eine Zeitreise im Kopf. „Die Anfangszeit war sehr spannend, beinahe täglich veränderte sich etwas auf der Großbaustelle“, so Gehrmann, der Ende 1981 als Lehrling vom Fernmeldeamt das erste Mal im Wohnkomplex ist.
Basis wird im ersten Häuserzug eingerichtet
Im Häuserzug links auf dem Bild seien einst die Gewerke untergebracht gewesen, die am Aufbau des neuen Stadtteils, der auf einer Ackerfläche östlich des Dorfes Olvenstedt entstand, mitwirkten. Dazu zählten auch die Monteure vom Fernmeldeamt. Gehrmann: „Wir waren im Erdgeschoss in einer Wohnung. In diesem Eingang wurden etliche Probleme besprochen und gelöst – wie das eben damals so war.“ Die ersten Mieter, denen im Dezember vor 40 Jahren ihre Schlüssel zu den begehrten Wohnungen feierlich im Rathaus übergeben wurden, hätten auch schnell die richtigen Ansprechpartner für ihre Anliegen gefunden.
Als Zufahrt in das neue Wohngebiet ist einst die Robert-Koch-Straße genutzt worden, ehe es über die Hugo-Junkers-Allee angesteuert wurde. „Im Berufsverkehr ging manchmal nichts mehr an der Kreuzung Albert-Vater-Straße/Ebendorfer Straße /Robert-Koch-Straße“, so Gehrmann. In dem Bereich, in dem sich Fotograf Harri Schäfer für seine Aufnahme der Straße des X. Parteitages positionierte, standen die Mobile der Deutschen Post, „damit konnten 1000 Telefone geschaltet werden“.

Die Buslinie 52 der Verkehrsbetriebe hat diesen Abschnitt in den Morgen- und Nachmittagsstunden angesteuert und dort gewendet, damit die Bauarbeiter und Bewohner zu- und aussteigen konnten. Matthias Gehrmann zog 1986 nach Neu-Olvenstedt und ist dem Stadtteil bis heute treu geblieben. Als Vorsitzender der Bürgerinitiative (BI) Olvenstedt sowie als Sprecher der Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) Neu-Olvenstedt bringt er sich ehrenamtlich im Wohngebiet ein.