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Magdeburger Domfestspiele Magdeburger Dom wird zur Bühne für Konzerte, Theater und Lesungen

Vom 5. bis 11. Juni locken die Magdeburger Domfestspiele in das Wahrzeichen der Stadt. Zu den Höhepunkten zählt ein Gastspiel von Schauspielerin Meret Becker.

04.06.2023, 10:00
Der Kinder- und Jugendchor der Stadt Magdeburg eröffnet die diesjährigen Domfestspiele am Montagabend mit seinem Programm „Wir machen Musik!“.
Der Kinder- und Jugendchor der Stadt Magdeburg eröffnet die diesjährigen Domfestspiele am Montagabend mit seinem Programm „Wir machen Musik!“. Foto: Stadtmarketing

Magdeburg (vs) - Der international erfolgreiche Kinder- und Jugendchor Magdeburg eröffnet die diesjährigen Domfestspiele mit seinem Programm „Wir machen Musik!“ und präsentiert eine bunte Mischung aus Volksliedern, heiterer Kinderchor-Literatur und Chorstücken mit passenden Choreographien.

Der vielfach preisgekrönte Klangkörper unter Leitung von Astrid Schubert läutet damit die Kulturtage ein, die laut Stadtmarketingverein Pro Magdeburg von „Vielfalt und hoher künstlerischer Qualität geprägt“ seien.

Dafür stehe bereits Barbara Dennerlein. Die „Grande Dame“ der deutschen Jazzmusik begeistert seit mehr als 35 Jahren mit ihrer legendären Hammond Orgel B3 und einem ungewöhnlichen Spiel-Stil ein internationales Publikum.

Barbara Dennerlein kommt nach Magdeburg.
Barbara Dennerlein kommt nach Magdeburg.
Foto: Agentur

Eine musikalische Reise durch jüdische Kultur unternehmen die Gäste im Dom mit „Folkadu“. Die Band spielt mit Trompete, Akkordeon und Oud ein breites Repertoire des Jewish Folk und rückt damit die 75-jährige Wiederkehr der Staatsgründung Israels in den Fokus. Sängerin, Trompeterin, Band-Gründerin Yael Gat wird auf dem Schofar musizieren, einem uralten Musikinstrument aus Antilopenhorn, das nur an hohen jüdischen Feiertagen weltweit in den Synagogen gespielt wird.

Magdeburger Domfestspiele: Der Kaiser im Fokus

Mit dem 1050. Todestag von Otto dem Großen wird bei den Domfestspielen ein weiteres bedeutendes Jubiläum gewürdigt. Am 7. Mai 973 starb der Kaiser, der Magdeburg stark geprägt hat. Im Hohen Chor, an der Grablege Kaiser Ottos, stellt Matthias Puhle bei einer Lesung die Biografie „Otto der Große 912-973“ vor, die er mit Stephan Freund verfasst hat. Im Anschluss an die musikalische Lesung führt der Historiker bei einer nächtlichen Museumstour durch die Sonderausstellung „Welche Taten werden Bilder? Otto der Große in der Erinnerung späterer Zeiten“.

Folkadu bietet mit ihrer einzigartigen Instrumentalkombination aus Trompete, Akkordeon und Oud eine Verschmelzung von bekanntem und weniger bekanntem Repertoire des Jewish Folk aus aller Welt.
Folkadu bietet mit ihrer einzigartigen Instrumentalkombination aus Trompete, Akkordeon und Oud eine Verschmelzung von bekanntem und weniger bekanntem Repertoire des Jewish Folk aus aller Welt.
Foto: Folkadu

Der Dom wird weiterhin zur Bühne für Hans-Eckardt Wenzel, der auf unnachahmliche Art mit Sprache und Liedern jonglieren kann, und für Simon Becker, dem Magdeburger Songschreiber, der mit viel Feingefühl von seiner Reise durch das Leben singt.

Kinder kommen bei einer Vormittagsvorstellung des Puppentheaters auf ihre Kosten. Der Nachwuchs ab drei Jahre erlebt auf der Bühne im Dom die Geschichte „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat“.

Das Große Zupforchester des Konservatoriums Georg Philipp Telemann wird auch in diesem Jahr bei den Domfestspielen seine Kunst unter Beweis stellen.

Schauspielerin Meret Becker ist  zu Gast bei den Magdeburger Domfestspielen.
Schauspielerin Meret Becker ist zu Gast bei den Magdeburger Domfestspielen.
Foto: IMAGO/Horst Rudel

Ein Höhepunkt der Domfestspiele verspricht der Abend mit Schauspielerin Meret Becker zu werden. Sie bringt ihre Mutter, die Schauspielerin Monika Hansen, und Tochter Lulu Hacke, eine Musikerin, mit in den Dom. Die drei Generationen Frauen finden sich mit „3 Birds“ zu einer „Federlesung“ zusammen und gestalten mit Musik und Texten eine amüsante, ernste, melancholische Collage.

Kulturhistorisches Museum in Magdeburg zeigt Sonderschau

Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet Kunsthistorikern Dr. Gabriele Kösters die Lebzeiten Ottos des Großen. Die Leiterin der Magdeburger Museen beleuchtet in einer musikalischen Lesung „Erinnerungen an Otto“, rezitiert das Versepos „Gesta Oddonis“ („Taten Ottos“) der Dichterin Roswitha von Gandersheim und nähert sich damit dem frühen Gestalter Europas sowie den starken Frauen an seiner Seite an.

Vom Grab Ottos im Dom führt der Weg danach in die eigens geöffnete Sonderausstellung im Kulturhistorischen Museum – vor allem zur Königin Editha, Kaiserin Adelheid und den mächtigen Stiftsdamen.

Das Programm der Magdeburger Domfestspiele vom 5. bis 11. Juni (Auszug)

Montag, 5. Juni: 19 Uhr - Dom: Eröffnungskonzert „Wir machen Musik!“, Kinder- und Jugendchor Magdeburg, Chorleiterin: Astrid Schubert (Tickets: 15 Euro/ermäßigt 12 Euro)

Dienstag, 6. Juni: 19.30 Uhr - Dom: Jazz meets Gotik, Barbara Dennerlein, Hammond Orgel Solo (30/26 Euro)

Mittwoch, 7. Juni: 19.30 Uhr - Dom: Folkadu, „Eine musikalische Reise durch die jüdische Kultur“ (20/18 Euro)

Donnerstag, 8. Juni: 19 Uhr - Dom: Hans-Eckardt Wenzel, Lieder und Texte; 21 Uhr - Hoher Chor und Kulturhistorisches Museum: Nachts im Dom, Nachts im Museum - Otto der Große, Kaiser der Römer, König der Völker, Lesung mit Musik; im Anschluss der Lesung findet eine Nachtführung in der Ausstellung „Welche Taten werden Bilder?“ mit Prof. Matthias Puhle im Kulturhistorischen Museum statt. (25/22 Euro); 21 Uhr – Hoher Chor und Kulturhistorisches Museum: Otto der Große, Lesung mit Musik, anschließend Nachtführung in der Ausstellung „Welche Taten werden Bilder?“ (18/15 Euro)

Freitag, 9. Juni: 19.30 Uhr - Dom:Simon Becker, Texas und zurück (20/18 Euro)

Sonnabend, 10. Juni: 11 Uhr - Dom: Puppentheater, Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, … von Rike Schuberty nach Werner Holzwarth für Menschen ab drei (10 Euro, bis 18 Jahre frei); 15 Uhr - Dom: Das Große Zupforchester des Konservatoriums G. P. Telemann, Leitung: Torsten Kahler (15/12 Euro, bis 18 Jahre frei); 20 Uhr - Dom: „3 Birds“ – Federlesung mit Meret Becker, Lulu Hacke und Monika Hansen (35/32 Euro)

Sonntag, 11. Juni: 10 Uhr - Dom: Festgottesdienst am 1. Sonntag nach Trinitatis; 16 Uhr - Dom: buxtehude_21 (freier Eintritt); 18 Uhr - Hoher Chor und Kulturhistorisches Museum: Roswitha von Gandersheim, Erinnerungen an Otto, Lesung mit Musik; danach Führung in Ausstellung „Welche Taten werden Bilder?“ (18/16 Euro)

Domfestspiele: Kulturmarke für Magdeburg

Stadtmanager Georg Bandarau verwies in seiner Ankündigung darauf, dass sich die Domfestspiele als Kulturmarke in Magdeburg etabliert haben. „Diese Veranstaltungen im Dom stiften Gemeinschaft, bieten Kulturgenuss und Unterhaltung – nach Zeiten, in denen wir genau das vermisst haben, sind sie umso wichtiger geworden“, erklärt Bandarau.