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Starke Sonderausstellung in Magdeburger Museum Wie einst ein Preußenkönig die Domsanierung anstieß

Das Kulturhistorische Museum Magdeburg widmet sich mit der Sonderausstellung „Erbauung (an) der Vergangenheit“ dem Beginn der großen Magdeburger Domreparatur vor 200 Jahren und ordnet sie ein.

Von Sabine Ullrich, Kuratorin der Gemäldesammlung im Kulturhistorischen Museum 02.12.2025, 11:42
Das Porträt von Preußenkönig Friedrich Wilhelm III.
Das Porträt von Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. Foto: Charlen Christoph

Magdeburg. - Das Kulturhistorische Museum präsentiert anlässlich des 200. Jubiläums der großen Domreparatur die Sonderausstellung „Erbauung (an) der Vergangenheit. Der Magdeburger Dom und die Wiederentdeckung des Mittelalters in Preußen“, die noch bis zum 17. Mai 2026 zu sehen ist. Die Volksstimme gibt Einblicke zu ausgewählten Objekten der Sonderausstellung. Heute: Wie der Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. sich für den Magdeburger Dom einsetzte.

Die königstreuen Magdeburger ehrten ihren Monarchen mit einem überlebensgroßen Porträt, das im sogenannten Bürgersaal, einem Festsaal im Magdeburger Rathaus, hing. Das 2,40 Meter hohe Gemälde zeigt Friedrich Wilhelm III. von Preußen am Ende der Befreiungskriege im Moment seines größten Triumphes auf der Place de la Concorde in Paris. Hier war die preußische Armee – Napoleon auf den Fersen – gemeinsam mit Russen, Österreichern und Schweden am 31. März 1814 eingezogen.

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Der König ist als oberster Befehlshaber in der Gala-Uniform eines Generals dargestellt mit den höchsten militärischen Orden der Heiligen Allianz zwischen Russland, Österreich und Preußen: das Eiserne Kreuz, der Stern zum Schwarzen Adlerorden, der russische Militärorden des Heiligen Georg und der österreichische Militär-Maria-Theresien-Orden. Hinter ihm reitet ein großes Regiment gepanzerter Kavallerie in die Champs-Elysees ein, an deren Ende der Arc de Triomphe die Soldaten erwartet.

Verschollenes Original als Vorlage

Das monumentale wie repräsentative Staatsporträt ist eine von der Stadt beauftragte Kopie des Berliner Hofmalers Wilhelm Wach zur 200. Gedächtnisfeier der Zerstörung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg. Wach malte es nach einem verschollenen Original des Franzosen Francois Gerard, das einst im Berliner Stadtschloss hing.

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Friedrich Wilhelm III., der mit 60.000 Talern aus seiner Privatschatulle die Reparatur des Magdeburger Doms anstieß und intensiv begleitete, gilt als wichtiger Akteur der deutschen romantischen Bewegung. Mit seinem Engagement für den Magdeburger Dom, dem er sich als Oberhaupt der protestantischen Kirche verpflichtet sah, konnte er sich einerseits der Gotik-Begeisterung anschließen und andererseits Nationalstolz und herrscherliche Repräsentation befördern.

Zeugnisse hoher Dombau-Kunst

Im Jahr 1825 wurde Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. während eines Besuches auf den schlechten Zustand des Magdeburger Doms aufmerksam gemacht. Dies war der Beginn für eine umfassende Restaurierung der Kathedrale, zugleich aber auch ein zentraler Ausgangspunkt für eine systematische Denkmalpflege in Preußen. Die dabei befolgten Leitlinien und der Bezug auf die mittelalterliche Geschichte wirken bis heute nach.

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Das Kulturhistorische Museum präsentiert anlässlich des 200. Jubiläums der großen Domreparatur die Sonderausstellung „Erbauung (an) der Vergangenheit. Der Magdeburger Dom und die Wiederentdeckung des Mittelalters in Preußen“, die noch bis zum 17. Mai 2026 zu sehen ist. In dieser Serie gibt die Volksstimme Einblicke zu ausgewählten Objekten der Sonderausstellung.

Eintritt und Preise zur Ausstellung

Ausstellungsort: Kulturhistorisches Museum Magdeburg, Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 10-17 Uhr, samstags und sonntags 10-18 Uhr

Eintrittspreise: 8 Euro/ermäßigt 5 Euro; Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren Eintritt frei