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Jahresrückblick 2022 Das war das Jahr in Stendal

Bürgermeisterwahl, Brände, Blaufichte - im vergangenen Jahr war in Stendal eine Menge los. Die Volksstimme blickt auf 48 Ereignisse zurück.

Von Yulian Ide und Mike Kahnert Aktualisiert: 10.01.2023, 16:39
So farbenprächtig erstrahlte das Silvestrefeuerwerk über Stendal-Stadtsee. Aber auch in der 365 Tagen zuvor war in Stendal eine Menge los.
So farbenprächtig erstrahlte das Silvestrefeuerwerk über Stendal-Stadtsee. Aber auch in der 365 Tagen zuvor war in Stendal eine Menge los. Foto: Gerhard Draschowski

Stendal - In 48 Ereignissen, die Stendal im Jahr 2022 beschäftigt haben, schauen wir zurück auf das vergangene Jahr.

Ziehen die Spritzen für die nächsten Impfungen auf (von links): Jana Teitge, Enya Syhs und Ariane Weichardt vom Impfzentrum in Stendal.
Ziehen die Spritzen für die nächsten Impfungen auf (von links): Jana Teitge, Enya Syhs und Ariane Weichardt vom Impfzentrum in Stendal.
Foto: Andreas König

Neues Impfzentrum startet

5. Januar: Der Landkreis Stendal hat wieder ein Impfzentrum – und zwar in der Werner-Seelenbinder-Straße 2 in Stendal. 437 Menschen haben sich am ersten Tag eine Corona-Schutzimpfung abgeholt. Die meisten kommen für ihre Zweitimpfung. Das Impfteam ist mit dem Start zufrieden.

Hier wird auf absehbare Zeit kein Leben einkehren.
Hier wird auf absehbare Zeit kein Leben einkehren.
Foto: Antonius Wollmann

Asylheim längst nicht fertig

10. Januar: Die 2021 festgestellten Baumängel in der zukünftigen Asylunterkunft in der Gardelegener Straße in Stendal sind gravierender als gedacht. Die Folgen für das Projekt sind immens. Die Fertigstellung der Landeserstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge verzögert sich um zwei Jahre.

Die Lüderitzer Straße in Stendal ist gesperrt. Der Röxer Tunnel wird verschlossen.
Die Lüderitzer Straße in Stendal ist gesperrt. Der Röxer Tunnel wird verschlossen.
Foto: Gerhard Draschowski

Anfang vom Tunnelende

21. Januar: Der alte Bahnhofstunnel in Stendal wird zugeschüttet und versiegelt. Der Röxer Tunnel wurde im November 1912 für die Öffentlichkeit freigegeben. Nach der Fertigstellung des neuen Bahnhofstunnels am Hauptbahnhof Stendal, wird der alte nach 110 Jahren zugeschüttet.

Button für den Sachsen-Anhalt-Tag 2022 in Stendal
Button für den Sachsen-Anhalt-Tag 2022 in Stendal
Foto: Donald Lyko

Landesfest abgesagt

26. Januar: Im Jahr 2022 wird es keinen Sachsen-Anhalt-Tag in Stendal geben. Als neuer Termin ist das Jahr 2024 im Gespräch. Hauptgrund für die Absage ist die Planungsunsicherheit wegen der Corona-Pandemie. Bei Stendaler Stadträten treffen die neuen Pläne auf Widerstand.

Gut 400 Spaziergänger gingen am Montag in Stendal auf die Straße.
Gut 400 Spaziergänger gingen am Montag in Stendal auf die Straße.
Foto: Antonius Wollmann

Stendal geht spazieren

2. Februar: Mehr als 400 Menschen sind in Stendal gegen die Corona-Auflagen auf die Straße gegangen. Noch duldet der Landkreis die unangemeldeten Spaziergänge. Ähnliche Veranstaltungen haben in Osterburg (115 Teilnehmer), Havelberg (110), Tangermünde (80) und Tangerhütte (30) stattgefunden.

Sie haben sich zwar dran gewöhnt, aber Masketragen ist für die Schülerinnen Phenice Degen, Janine Willner und Daria Zacharias aus der Klasse 7a der Comenius-Sekundarschule Stendal, hier mit Biollehrerin Marlit Ihloff, noch immer das Unangenehmste an Corona.
Sie haben sich zwar dran gewöhnt, aber Masketragen ist für die Schülerinnen Phenice Degen, Janine Willner und Daria Zacharias aus der Klasse 7a der Comenius-Sekundarschule Stendal, hier mit Biollehrerin Marlit Ihloff, noch immer das Unangenehmste an Corona.
Foto: Andreas König

Lehrer und Schüler am Limit

8. Februar: Maskenpflicht und tägliches Testen sind in Schulen in Fleisch und Blut übergegangen. Die Corona-Regeln bringen Lehrer und Schüler im Kreis Stendal an ihr Limit. Lange fehlte digitale Ausstattung. Die Klassenräume sind wegen des Lüftens kalt und Schüler zunehmend unmotivierter.

Die Feuerwehr war in der Lucas-Cranach-Straße in Stendal im Einsatz.
Die Feuerwehr war in der Lucas-Cranach-Straße in Stendal im Einsatz.
Foto: Gerhard Draschowski

Orkan Ylenia reißt Bäume aus

18. Februar: Umgestürzte Bäume, Stromausfälle, keine Zugverbindung – Orkan „Ylenia“ hat in der Altmark gewütet. Und die Stadt Stendal hat mit einer eigens eingerichteten kleinen Leitstelle bei der Feuerwehr reagiert. Hauptsächlich stürzen Bäume um und Haushalte sind zeitweise ohne Strom.

Teilnehmerinnen der Friedensdemo für die Ukraine auf dem Stendaler Marktplatz
Teilnehmerinnen der Friedensdemo für die Ukraine auf dem Stendaler Marktplatz
Foto: Donald Lyko

Solidarität für die Ukraine

28. Februar: Die einen haben blau-gelbe Fahnen auf Pappe gemalt, andere Fähnchen, Kerzen oder Plakate mitgebracht. Das Theater der Altmark hat die Ukraine-Farben ans Rathaus gestrahlt. Viele Stendaler zeigen sich nach dem Kriegsausbruch am 24. Februar solidarisch mit der Ukraine.

Der Fischotter am Stendaler Stadtsee.
Der Fischotter am Stendaler Stadtsee.
Foto: Gerhard Draschowski

Otter jagen im Stadtsee

3. März: Der Stadtsee in Stendal hat tierischen Neuzugang. Ein Spaziergänger hat eine Fischotter-Familie an einer Uferböschung beobachtet. Ob die fischfressenden Tiere zu Dauergästen in der Hansestadt werden? Der Fischotter steht auf der roten Liste gefährdeter Arten.

Bei der Eröffnung der neuen Gaststätte im Tiergarten Stendal waren zahlreiche Besucher anwesend.
Bei der Eröffnung der neuen Gaststätte im Tiergarten Stendal waren zahlreiche Besucher anwesend.
Gerhard Draschowski

Gastronomie im Tiergarten

7. März: Die neue Gaststätte im Tiergarten in Stendal hat eröffnet. Das Restaurant trägt den Namen „Seeblick“. Am Eröffnungstag herrscht Hochbetrieb. „Wir sind noch nicht perfekt, aber wir geben uns die größte Mühe“, sagt Restaurantbetreiber René „Novi“ Nowak.

Feministische Graffiti in der Stendaler Innenstadt
Feministische Graffiti in der Stendaler Innenstadt
Foto: Donald Lyko

Sprayer beschmieren Wände

9. März: In der gesamten Stendaler Innenstadt prangen seit dem Internationalen Weltfrauentag rund 90 feministische und linksautonome Losungen. Die Täter sind mit Sprühdosen und Schablonen ausgerüstet und konzentrierten sich vor allem auf die Breite Straße und den Uppstall. Die Polizei geht von drei bis fünf Tätern aus.

Julia, ihr dreijähriger Sohn Nikita undd Tochter Milana gehören zu den ersten 74 Ukrainern, die in der Notunterkunft in der ehemaligen Frauen- und Kinderklinik in Stendal aufgneommen wurden.
Julia, ihr dreijähriger Sohn Nikita undd Tochter Milana gehören zu den ersten 74 Ukrainern, die in der Notunterkunft in der ehemaligen Frauen- und Kinderklinik in Stendal aufgneommen wurden.
Foto: Andreas König

Endlich in Sicherheit

12. März: Viele Ukrainer haben eine Odyssee hinter sich. Nun sind sie in Stendal angekommen und erst einmal in Sicherheit vor dem Krieg im Land. Die Hilfsbereitschaft ist groß. Julia, ihr Sohn Nikita und ihre Tochter Milana gehören zu den ersten Ukrainern, die Stendal erreicht haben.

Reiner Haseloff (rechts) zu Besuch in der Konditorei Stehwien.
Reiner Haseloff (rechts) zu Besuch in der Konditorei Stehwien.
Foto: Anke Hoffmeister

Nährstange für Haseloff

5. April: Bei einem Besuch des Ministerpräsidenten in Tangermünde zeigt Olaf Stehwien (Mitte) Reiner Haseloff (rechts) die Produktionsabläufe der Konditorei Stehwien. Haseloff outet sich dabei als großer Nährstangen-Fan. Neu ist für ihn die vegane Schokolade, für die Stehwien bekannt ist.

Das Tangermünder Prinzenpaar (von links) mit dem Golzower Heike I. und Dirk I. sowie dem Rathenower Manuela I. und Uwe III. – sowie TCV-Präsident Knut Oldenburg (links) und TCV-Chef Hartmut Thomas.
Das Tangermünder Prinzenpaar (von links) mit dem Golzower Heike I. und Dirk I. sowie dem Rathenower Manuela I. und Uwe III. – sowie TCV-Präsident Knut Oldenburg (links) und TCV-Chef Hartmut Thomas.
Anke Hoffmeister

Karneval in Tangermünde

11. April: Nach zwei langen Corona-Wintern feiert der Tangermünder Carnevalverein endlich wieder die „fünfte Jahreszeit“ – ausnahmsweise allerdings mal rund fünf Wochen nach dem kalendarischen Aschermittwoch. Der Stimmung im Grete-Minde-Saal tat das keinen Abbruch.

Marianne Krüger (links) und Inge Holz haben Angst.
Marianne Krüger (links) und Inge Holz haben Angst.
Foto: Antonius Wollmann

Brände in Wohnblock

12. April: Die Bewohner eines Wohnblocks an der Stendaler Heinrich-Zille-Straße haben Angst. Zum wiederholten Male hat es in ihrem Haus gebrannt. Marianne Krüger (links) und Inge Holz fühlen sich nicht mehr sicher und denken über einen Umzug nach. Der Brandstifter wird nicht gefasst.

Bastian Sieler (parteilos, SPD-unterstützt, mit Sohn auf dem Arm) hat die Stichwahl zum Oberbürgermeister von Stendal gewonnen.
Bastian Sieler (parteilos, SPD-unterstützt, mit Sohn auf dem Arm) hat die Stichwahl zum Oberbürgermeister von Stendal gewonnen.
Foto: Andreas König

Sieler siegt souverän

25. April: 55,19 Prozent reichen Bastian Sieler (Foto, Bildmitte mit Sohn auf dem Arm), um die Stichwahl zum Stendaler Oberbürgermeister zu gewinnen. Der Kandidat der SPD setzt sich gegen Thomas Weise (CDU) durch und löst am 1. August Stendals langjährigen OB Klaus Schmotz (CDU) ab.

Am Alten Schloss in Tangerhütte soll es nach drei Jahren Pause nun endlich weiter gehen.
Am Alten Schloss in Tangerhütte soll es nach drei Jahren Pause nun endlich weiter gehen.
Foto: Birgit Schulze

Sanierung geht weiter

28. April: Nach drei Jahren Stillstand soll es mit der Sanierung des Alten Schlosses in Tangerhütte weitergehen. Der Bulgare Neven Enchev von Goldenburg hatte das Anwesen 2017 gekauft und lässt seit Mai die Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes sanieren.

Alin Prinz kümmert sich neben dem Vertrieb des "Hilde-Brand" auch um andere jahrgangsinterne Vorhaben, darunter zum Beispiel den Vor-verkauf von Eintrittskarten für die Abi Party aller Gymnasien welche am 22. April 2022 statt fand.
Alin Prinz kümmert sich neben dem Vertrieb des "Hilde-Brand" auch um andere jahrgangsinterne Vorhaben, darunter zum Beispiel den Vor-verkauf von Eintrittskarten für die Abi Party aller Gymnasien welche am 22. April 2022 statt fand.
Foto: Moritz Bartz

Letztes Abi am Hildebrand

30. April: Ein hochprozentiges Denkmal setzt sich der letzte Abi-Jahrgang des Hildebrand-Gymnasiums Stendal. Der Hilde-Brand soll eine Abi-Feier finanzieren und an das Gymnasium erinnern, das mit dem Winckelmann-Gymnasium fusionieren und seinen Namen abgeben wird, sagt Alin Prinz (Foto).

Im Edeka werden die Kunden angehalten, nur haushaltsübliche Mengen Mehl zu kaufen
Im Edeka werden die Kunden angehalten, nur haushaltsübliche Mengen Mehl zu kaufen
Foto: Yulian Ide

Hamster fegen Regale leer

4. Mai: Der Krieg in der Ukraine besorgt viele Stendaler so sehr, dass sie Lebensmittelvorräte für schlechte Zeiten anlegen. Mehl, Nudeln, Senf, Speiseöl und Milch sind wegen der Hamsterkäufe zeitweise nicht zu bekommen. Die Supermarktregale, wie hier im Edeka Dorbritz, bleiben leer.

Sebastian Stoll zeigt die Unterkunft.
Sebastian Stoll zeigt die Unterkunft.
Foto: Andreas König

Stendal stößt an Grenzen

10. Mai: Bei der Aufnahme von ukrainischen Geflüchteten erreicht Stendal seine Kapazitätsgrenzen. Neuankömmlinge werden fortan in Osterburg und Tangerhütte untergebracht. Neben den Notunterkünften hat die Stadt Stendal 68 Wohnungen zur Unterbringung der Ukrainer angemietet.

Beim Bau der A14-Brücke über die Elbe zwischen Geestgottberg und Wittenberge: DEGES, Projektleiterin Kathrin Fiedler
Beim Bau der A14-Brücke über die Elbe zwischen Geestgottberg und Wittenberge: DEGES, Projektleiterin Kathrin Fiedler
Foto: Karina Hoppe

Die A14 quert die Elbe

13. Mai: Der Spatenstich ist schon anderthalb Jahre her, aber nun gehen die Bauarbeiten für die Elbquerung zwischen Seehausen und Wittenberge wirklich los. Projektleiterin Kathrin Fiedler (Foto) und ihr Team wollen den A14-Brückenschlag im Jahr 2025 fertiggestellt haben.

Dorotty Szalma ist die neue Intendantin des Theaters der Altmark in Stendal.
Dorotty Szalma ist die neue Intendantin des Theaters der Altmark in Stendal.
Foto: Thomas Pfundtner

Szalma wird TdA-Intendantin

2. Juni: Dass die Intendanz des Theaters der Altmark ab der Spielzeit 2023/24 von einer Frau übernommen wird, war bereits klar. Cordula Jung und Dorotty Szalma haben sich um die Nachfolge von Wolf E. Rahlfs beworben. Die gebürtige Ungarin Szalma macht das Rennen.

Dichtes Gedränge auf dem Stendaler Hauptbahnhof.
Dichtes Gedränge auf dem Stendaler Hauptbahnhof.
Foto: Antonius Wollmann

Bahn-Boom für 9 Euro

4. Juni: Der riesige Ansturm auf die vergünstigten Nahverkehrstickets hatte es schon angekündigt. Am Pfingstwochenende kommt es auf vielen Bahnstrecken in der Altmark zu überfüllten Zügen. Das 9-Euro-Ticket wird sich nach dem Sommer mit über 52 Millionen verkauften Tickets als Erfolg erweisen.

Lok Stendal spielt in der Verbandsliga gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Magdeburg
Lok Stendal spielt in der Verbandsliga gegen die zweite Mannschaft des 1. FC Magdeburg
Foto: Eroll Popova

Lok verliert Privilegien

22. Juni: Sportlich abgestiegen und aller wirtschaftlichen Privilegien beraubt wird der Traditionsclub 1. FC Lok Stendal in die bevorstehende Verbandsligasaison starten. Der Stendaler Stadtrat hat mehrheitlich dafür gestimmt, alle Sportvereine finanziell gleich zu behandeln – Tradition hin oder her.

Die Hackschnitzelanlage im Zellstoffwerk bei Arneburg brennt. Der entstandene Schaden beläuft sich auf zwei bis drei Millionen Euro.
Die Hackschnitzelanlage im Zellstoffwerk bei Arneburg brennt. Der entstandene Schaden beläuft sich auf zwei bis drei Millionen Euro.
Foto: Zellstoffwerk

Großbrand im Zellstoffwerk

2. Juli: Rund 200 Feuerwehrleute aus der gesamten Altmark mussten anrücken, um den Brand im Zellstoffwerk in Arneburg zu löschen. Der entstandene Schaden beläuft sich auf zwei bis drei Millionen Euro. Einige Tage später ist klar, dass ein technischer Defekt den Brand ausgelöst hatte.

Die Stendaler Ehrenmtskarte kann ab sofort beantragt werden.
Die Stendaler Ehrenmtskarte kann ab sofort beantragt werden.
Foto: Antonius Wollmann

Die Ehrenamtskarte ist da

8. Juli: Vor drei Jahren hatten Mitarbeiter der Freiwilligen-Agentur Altmark die Idee – nun ist die Ehrenamtskarte da und kann beantragt werden. Viel machen kann man mit ihr allerdings noch nicht. Erst ab 1. Januar 2023 wird der Rabatt auf Eintrittsgelder in städtischen Einrichtungen gewährt.

Die Tangermünder Abiturientin Miriam Büttner
Die Tangermünder Abiturientin Miriam Büttner
Foto: Anke Hoffmeister

Mathestudium mit 1,0-Abi

18. Juli: Der Tangermünderin Miriam Büttner ist gelungen, was noch keine Abiturientin am Diesterweg-Gymnasium geschafft hat. Ein 1,0-Schnitt bei 887 von 900 möglichen Notenpunkten. Die 18-Jährige will ein Mathematikstudium aufnehmen – einen Numerus Clausus hat das Fach aber nicht.

Klaus Schmotz weist auf einen der letzten „Schandflecke“ in der Innerstadt, Marienkirchstraße 5, ein ehemaliger Speicher: „Es hat lange gedauert, aber jetzt sind wir uns mit dem Investor einig,:  Hier entsteht neuer Wohnraum.
Klaus Schmotz weist auf einen der letzten „Schandflecke“ in der Innerstadt, Marienkirchstraße 5, ein ehemaliger Speicher: „Es hat lange gedauert, aber jetzt sind wir uns mit dem Investor einig,: Hier entsteht neuer Wohnraum.
Foto: Regina Urbat

Schmotz auf Abschiedstour

21. Juli: 21 Jahre lang war er Oberbürgermeister von Stendal. Kurz vor seiner offiziellen Verabschiedung unternimmt Klaus Schmotz (CDU) mit der Volksstimme einen Rundgang durch die Stadt, um sein Schaffen und Wirken in einem mehrteiligen Interview Revue passieren zu lassen. Foto: Regina Urbat

Ein auf Facebook veröffentliches Video zeigt vier Männer in der Straße "Hohe Bude" in Stendal. In der Nacht vom 20. zum 21. Juli 2022 sollen Schüsse auf dem Marktplatz gefallen sein. Auf dem Video ist ein lauter Knall zu hören.
Ein auf Facebook veröffentliches Video zeigt vier Männer in der Straße "Hohe Bude" in Stendal. In der Nacht vom 20. zum 21. Juli 2022 sollen Schüsse auf dem Marktplatz gefallen sein. Auf dem Video ist ein lauter Knall zu hören.
Screenshot: Facebook/Stendal online

Schüsse in Stendals Zentrum

22. Juli: Brutale Szenen ereignen sich auf dem Stendaler Marktplatz. Mehrere Männer sollen mit Waffen oder waffenähnlichen Gegenständen aufeinander losgegangen und dann Richtung Hohe Bude gelaufen sein. Einen Tag später ereignet sich eine weitere Schlägerei im Stadtteil Stadtsee.

Der Waldbrand bei Hohengöhren aus der Luft: Die Rauchwolken waren kilometerweit zu sehen.
Der Waldbrand bei Hohengöhren aus der Luft: Die Rauchwolken waren kilometerweit zu sehen.
Foto: Jerome Pech

Großbrände und Hitzerekorde

4. August: Wegen wochenlanger Hitze und ausfallender Niederschläge kommt es an mehreren Stellen in der Altmark zu Waldbränden, wie hier in Hohengöhren. Bereits am 20. Juli wurde mit 39,2 Grad in Seehausen der bisherige altmärkische Hitzerekord (39 Grad) aus dem Jahr 2015 geknackt.

Die Roland-Statue auf dem Marktplatz in Stendal.
Die Roland-Statue auf dem Marktplatz in Stendal.
Foto: Mike Kahnert

Kein Fest zum Tausendsten

6. August: Man wird nur einmal 1000? Kann schon sein. Aber man muss ja nicht bei jedem runden Geburtstag eine Party schmeißen. Kein Rolandfest, kein Sachsen-Anhalt-Tag – selten hat sich jemand so sehr gegen das Älterwerden gesträubt wie die Hansestadt Stendal in diesem Sommer.

Der Landkreis Stendal und die Verbandsgemeinde Seehausen räumen das Protestcamp im Losser Forst
Der Landkreis Stendal und die Verbandsgemeinde Seehausen räumen das Protestcamp im Losser Forst
Foto: Landkreis Stendal

Losser Forst wird geräumt

18. August: Nach anderthalb Jahren des Protests gegen den Bau der A14 haben die Klimaaktivisten das Camp im Losser Forst verlassen. Einen Monat später wurde es von Landrat Patrick Puhlmann (SPD) geräumt. Zuletzt war es auch wegen hoher Waldbrandgefahr nicht erlaubt, sich im Wald aufzuhalten.

Der Stendaler Frank Kotlorz feiert sein 50-jähriges Dienstjubiläum und den Ruhestand bei der Ingenieurbau Altmark GmbH, dem ehemaligen Bau- und Montagekombinat Magdeburg (Kombinatsbetrieb Industriebau Altmark), vor deren Firmensitz er steht
Der Stendaler Frank Kotlorz feiert sein 50-jähriges Dienstjubiläum und den Ruhestand bei der Ingenieurbau Altmark GmbH, dem ehemaligen Bau- und Montagekombinat Magdeburg (Kombinatsbetrieb Industriebau Altmark), vor deren Firmensitz er steht
Foto: Yulian Ide

50 Jahre Stadtteile gebaut

1. September: Nach exakt 50 Berufsjahren verabschiedet sich der Tangermünder Frank Kotlorz in den Ruhestand. Der scheidende Geschäftsführer der Ingenieurbau Altmark baute in seiner Karriere das Plattenbauviertel Stadtsee und das geplante Kernkraftwerk, und sanierte Stendals Altbauten nach der Wende.

Zur feierlichen Eröffnung der neuen Grundschule Haferbreite ist eigens Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) angereist.
Zur feierlichen Eröffnung der neuen Grundschule Haferbreite ist eigens Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) angereist.
Foto: Yulian Ide

Neue Grundschule eröffnet

3. September: 7,4 Millionen Euro hat sich Stendal die neue Grundschule Haferbreite kosten lassen. Aber das Geld erweist sich als gute Investition: Die neue Bildungseinrichtung ist hell, geräumig und modern. In ihr werden künftig 150 Schülerinnen und Schüler der Klassen 1 bis 4 unterrichtet.

So sah der Markt wenige Wochen nach der Demo aus.
So sah der Markt wenige Wochen nach der Demo aus.
Foto: Antonius Wollmann

Urteil im Kreidestreit

12. September: Die Klimaaktivisten von Fridays for future müssen nicht für die Reinigungskosten des Stendaler Marktplatzes aufkommen. Der Kreideschriftzug konnte nicht der Versammlungsleiterin zugeschrieben werden. Das Oberlandesgericht in Naumburg bestätigte damit ein Stendaler Urteil.

Die Mitglieder des Stadtrates in Stendal haben entschieden: Die Sackgasse in der kleinen Hallstraße bleibt bestehen.
Die Mitglieder des Stadtrates in Stendal haben entschieden: Die Sackgasse in der kleinen Hallstraße bleibt bestehen.
Foto: Mike Kahnert

Kleine Hallstraße dicht

29. September: Das nördliche Ende der Hallstraße wird für den motorisierten Verkehr geschlossen, aber viele Stendaler macht der Poller wütend. Kurzerhand wird er von Unbekannten entwendet, aber kurz darauf ersetzt. Die Verkehrsberuhigung am Marktplatz bleibt bei aller Kritik bestehen.

Ministerpräsident Reiner Haseloff beantwortetet bei seinem Besuch Comeniusschule in Stendal Fragen der Klasse 9a.
Ministerpräsident Reiner Haseloff beantwortetet bei seinem Besuch Comeniusschule in Stendal Fragen der Klasse 9a.
Foto: Andreas König

Haseloff besucht Schule

1. Oktober: Der grassierende Lehrermangel überschattet den Besuch Reiner Haseloffs in der Stendaler Comeniusschule. Eine Mutter hatte beklagt, dass ihr Sohn keinen Chemieunterricht mehr erhalte. Der Ministerpräsident schlägt vor, kleinere Schulen zusammenzulegen. „Ernüchternd“, findet die Mutter.

Queere Menschen gehen beim zweiten Christopher-Street-Day in Stendal auf die Straße, um gegen Homo- und Transfobie zu demonstrieren
Queere Menschen gehen beim zweiten Christopher-Street-Day in Stendal auf die Straße, um gegen Homo- und Transfobie zu demonstrieren
Foto: Yulian Ide

Regen und Regenbogen

1. Oktober: Vor regnerischer Kulisse findet der diesjährige Stendaler Christopher-Street-Day statt. Auf der politischen Demonstration fordern Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender-Personen aus ganz Sachsen-Anhalt Toleranz und Respekt ein. Rund 400 Menschen nehmen an dem Umzug teil.

Uenglingen schwelgt in Ostalgie.
Uenglingen schwelgt in Ostalgie.
Foto: Gerhard Draschowski

Uenglingen schwelgt in Ostalgie

1. Oktober: Kittelschürzen, Trabi und Pfeffi – und ein (fast) echter Erich Honecker. Im Stendaler Ortsteil Uenglingen lässt ein Verein rund um die „Ossi-Kultur-Scheune“ für ein paar Stunden die DDR wieder aufleben. Oldtimer-Fans und Ostalgiker kommen aus dem gesamten Landkreis angereist.

Von rechts: Mia Samson (20), Inès Burkert (20) und Antonia Günther (19) fangen in Stendal an Rehabilitationspsychologie zu studieren.
Von rechts: Mia Samson (20), Inès Burkert (20) und Antonia Günther (19) fangen in Stendal an Rehabilitationspsychologie zu studieren.
Foto: Mike Kahnert

Erstis starten ins Semester

7. Oktober: Mia Samson (20), Inès Burkert (20) und Antonia Günther (19, von links) fangen an, Rehabilitationspsychologie zu studieren. Sie sind nur drei von insgesamt 280 „Erstis“, also Studierenden im ersten Semester, die an der Stendaler Hochschule ein Studium beginnen.

Beim Montagsspaziergang in Stendal nahmen weniger als hundert Menschen teil.
Beim Montagsspaziergang in Stendal nahmen weniger als hundert Menschen teil.
Foto: Yulian Ide

Immer wieder montags

12. Oktober: Wegen des Krieges in der Ukraine nehmen viele Menschen an den wöchentlich stattfindenden Montagsspaziergängen durch Stendal teil. Die Corona-Impfungen und gestiegene Heiz- und Energiekosten sind Themen, gegen die die Spaziergänger demonstrieren.

Ziegen im Wildpark Weißewarte.
Ziegen im Wildpark Weißewarte.
Foto: Birgit Schulze

Wildpark steht vor dem Aus

14. Oktober: Es steht schlecht um die Zukunft des Wildparks Weißewarte. Ein Sonderstadtrat beschließt die „geordnete Schließung“ von Sachsen-Anhalts größtem Wildpark. Der Aufsichtsrat der Betreibergesellschaft nennt fehlende Perspektiven und fehlende finanzielle Rahmenbedingungen als Gründe.

Zäune vor der Waldbesetzung gegen den A-14-Bau im Losser Forst.
Zäune vor der Waldbesetzung gegen den A-14-Bau im Losser Forst.
Foto: Karina Hoppe

A14-Gegner sollen zahlen

29. Oktober: Landrat Patrick Puhlmann (SPD) möchte die Kosten für die Räumung des A14-Protestcamps im Losser Forst den Demonstranten in Rechnung stellen. Die widersprechen: Die Vermüllung habe der Kreis selbst verursacht, als er die Baumhäuser bei der Räumung zerstörte. Es geht um 4000 Euro.

Dr. Iris Schubert, Leiterin des Gesundheitsamtes im Landkreis Stendal.
Dr. Iris Schubert, Leiterin des Gesundheitsamtes im Landkreis Stendal.
Foto: Sarah Klas

Zoff im Gesundheitsamt

10. November: Mobbingvorwürfe gegen den Landrat. In einem „Mobbing-Tagebuch“ erhebt die Leiterin des Gesundheitsamts, Dr. Iris Schubert, Vorwürfe gegen Patrick Puhlmann (SPD). Von einem Redeverbot während der Corona-Krise ist die Rede. Der Zweite Beigeordnete des Landrates, Thomas Lötsch (CDU), empfiehlt in seinem Bericht, die Dienstaufsichtsbeschwerde abzuweisen.

Die Blaufichte auf dem Stendaler Mönchskirchhof, direkt vor dem Eingang zum Gymnasiumsgebäude, soll gefällt werden und als Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz stehen.
Die Blaufichte auf dem Stendaler Mönchskirchhof, direkt vor dem Eingang zum Gymnasiumsgebäude, soll gefällt werden und als Weihnachtsbaum auf dem Marktplatz stehen.
Foto: Gerhard Draschowski

Blaufichte bleibt stehen

11. November: Eine stattliche Blaufichte auf dem Mönchskirchhof soll gefällt und als Weihnachtsbaum auf dem Markt aufgestellt werden, aber unter Stendalern regt sich massiver Protest. Das Ergebnis: Die Fichte bleibt – vorerst – stehen. Die Platzumgestaltung ist für das Jahr 2023 geplant.

Der Tedi Markt im Altmarktforum Stendal bietet alles, was das Fanherz begehrt. In diesem Jahr entwickeln sich die Fanartikel aber scheinbar zu Ladenhütern.
Der Tedi Markt im Altmarktforum Stendal bietet alles, was das Fanherz begehrt. In diesem Jahr entwickeln sich die Fanartikel aber scheinbar zu Ladenhütern.
Foto: Tobias Hofbauer

In Schland ist’s still

24. November: Während die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar beginnt, hält sich in Stendal die Begeisterung für das Großevent in Grenzen. Einzelhändler bleiben auf Fan-Artikeln sitzen, Public Viewing wird kaum angeboten. Deutschland scheidet in der Gruppenphase aus.

Die Bronze zum Aufbau des Rolands in Stendal wurde vor dem Altmärkischen Museum offiziell vorgestellt. Daneben: Künstler Wolfgang Friedrich
Die Bronze zum Aufbau des Rolands in Stendal wurde vor dem Altmärkischen Museum offiziell vorgestellt. Daneben: Künstler Wolfgang Friedrich
Foto: Gerhard Draschowski

Roland-Bronze eingeweiht

16. Dezember: Die Errichtung des Stendaler Rolands im Jahr 1525 ist das Motiv einer neuen Bronze, die vor dem Altmärkischen Museum eingeweiht wurde. Sie wurde von dem Künstler und Bildhauer Wolfgang Friedrich entworfen. Elf Tage später wird das Schwert des Rolands gestohlen.

Der Stendaler Bauernmarkt in der alten Feuerwache in der Bruchstraße
Der Stendaler Bauernmarkt in der alten Feuerwache in der Bruchstraße
Yulian Ide

Letzter Bauernmarkt

23. Dezember: Die Bauernmarkthalle in der Stendaler Bruchstraße soll im Jahr 2023 grundlegend saniert werden. Die Suche der Marktleute und der Stadtverwaltung nach einer Ausweichhalle blieb zuvor erfolglos. Im Gespräch waren unter anderem das Uppstall-Kaufhaus und die Petrikirchhof-Schule.